Konstantin Wecker - Markt Indersdorf - 2009
A so a saudummer tag? Nein wirklich nicht, auch wenn das eine seiner Zugaben gewesen ist. Der "Alt 68er" hinterfragt bei seinen Auftritten nicht nur die aktuelle politische Lage, sondern auch sich selbst. Er sinniert darüber was denn ein "Jung 68er" wohl sei. Er beschwörte mit seinen Liedern vor 20, 30 Jahren gebetsmühlenartig, die Gesellschaft zum Wandel und wundert sich nicht, dass sich sein über 20 Jahre alter Song "Genug ist nicht Genug" heute im Zeichen der grössten Krise seit 1930 doch noch bewahrheitet hat. Sind es doch die Banker gewesen, die ihren Hals nicht voll bekommen haben. Er freut sich diebisch, dass heute von Verstaatlichung die Rede ist und mit Bundeskanzlerin Merkel auch eine Regierungschefin im Amt ist, die Erfahrung mit dem Kommunismus hat.
Scharfzüngig wie eh und je macht er keinen Hehl aus seiner Vergangenheit. Er textet Lieder vom Untersuchungsgefängnis Stadelheim und es ist ihm peinlich, dass eine Tournee mit afrikanischen Liedermachern wegen diesen einen "juristischen Panne" leider geplatzt ist und das Nachholkonzert dann in Kiel vor 350 Zuschauern stattfand ... wo doch 12.000 Menschen Platz gefunden hätten. Er warnt die Leute heute keine Lieder über pädophile Richter zu schreiben, wenn sie ihren Lebensstil so planen, dass irgendwann mal mit einer Verhaftung zu rechnen sei.
Konstantin Wecker, ein grossartiger Künstler. Sein Come Back sei ihm von Herzen vergönnt, er ist eine Bereicherung des deutschen Liedguts und der bayrisch frechen Mundart.
Datum: 12.07.2009
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